Dienstag, 27. Mai 2014

Dchungelcamp Sepilok & Kinabatangan River

Zurueck in Kota Kinabalu brauche ich unbedingt einen Erholungstag und im gemuetlichen Bunibon Hostel laesst sich das auch richtig gut umsetzen. Nachmittags versuche ich mich an enem kleinen Spaziergang durch die Stadt, der aber auf Grund unertraeglicher Muskelschmerzen in den Oberschenkel sehr kurz ausfaellt.

Am naechsten Tag gehts dann weiter Richtung Dschungel Camp. Mit dem Bus fahre ich 6 Stunden ueber die bergige Landschaft nach Sepilok ganz im Osten Bornibos (der Teil von Malaysia heisst Sabah). Der Busfahrer schmeisst mich an einer staubigen Kreuzung raus um mich herum nichts aber irgendwo in Laufnaehe muss mein Hostel liegen. Ich entscheide mich fuer eine Richtung und habe Glueck nach 15 Min erreiche ich das Uncle Tans Bed & Breakfast, wo ich mich fuer eine Nacht eingemietet habe, um morgen mit in das gleichnamige Dschungel Camp am Kinabatangan River zu fahren.
Auf den ersten Blick ist es hier wie in einem schlechten Horrorofilm. Eine schon etwas in die Jahre gekommene Anlage versprueht zwar einen wild romantischen Charme mit der ueberwucherten Gartenanlage und einem ueberdachten Aussenbereich ueber dem rostige Ventilatoren ihre Kreise ziehen aber ich bin der einzige Gast und mit der Daemmerung bekommt man dann schon etwas Gaensehaut. Das Zimmer ist aber total schoen, das Abendessen lecker und nach dem Essen schaue ich noch mit den zwei Jungs von der Rezeption irgendein englisches Premier League Fussballspiel und unterhalte mich ueber deutschen Fussball (ja genau ich ;) ) und danach sind die gruseligen neachtlichen Geraeusche nur noch halb so schlimm.

Am naechsten Morgen geht es nach dem Fruehstueck ins Orang-Utan Sanctuary, ein Rehabilitationszentrum fuer Orang-Utan Waisenkinder, die durch Jaeger oder Wilderer oder aus anderen Gruenden ihre Eltern verloren haben. Sie werden hier aufgezogen und wieder ausgewildert. In der anfaenglichen Auswilderungsphase leben die Tiere meist noch im Dschungel um das Zentrum herum zwar voellig frei aber sie werden noch 2 mal am Tag gefuettert und das kann man sich als Tourist anschauen.
Um kurz nach halb zehn stehe ich also mit dreissig anderen auf einer Plattform und schaue drei Orang-Utans Teenies beim Fruehstueck zu. Ein Pfleger legt einen Korb voller Obst auf einer Holzplattform ab und wenige Minuten spaeter hangeln sich die drei Affen aus dem Wald auf die Plattform und fruehstuecken erstmal gemuetlich und verschwinden dann wieder im Wald. Auch ich mache mich auf eine kleine Wanderung durch den Urwald auf, um auf einem nahegelegenen Bird Watching Tower vielleicht ein paar tropische Voegel zu beobachten.


Nach 15 Minuten sehe ich an einer Ecke drei Personen stehen, einer davon ruft nach ich solle auf meine Kamera aufpassen und schon springt ein Orang-Utan auf mich zu, packt mich am Arm und will sich ziemlich versiert Zugang zu meiner Kameratasche verschaffen. Ich bin wie gelaehmt, weiss ueberhaupt nicht was tun und bin heilfroh als die zwei daenischen Jungs, von denen auf der Warnruf kam mich aus den Klauen des Kleinen befreien. Die zwei Affen begleiten uns ein Stueck durch den Wald und nach ein wenig Zeit sind die spielerischen Angriffe auch eher lustig und nicht mehr so furchterregend.


Orang-Utans haben 95% diesselbe DNA wie wir Menschen sind uns also nach den Schimpansen am aehnlichsten. Ausserdem sind es die Tiere, deren ihre Jungtiere am laengsten bei der Mutter bleiben naemlich 8-10 Jahre. Und ich hab jetzt kleine Kratzer, Mini-Bisswunden und ganz schoen Herzklopfen vom Spielen mit zwei halbwilden von ihnen im Dschungel



New Love
Nach diesem schoenen Gaensehauterlebniss gehts es mit Minibus und Boot 3 Stunden ins Outback an den Kinabatangan River. Hier werde ich drei Tage in Uncle Tans Wildlife Camp verbringen. Das Camp ist eine Art Kooperative, die einfache offene Huetten mit Matratzen ohne Strom und fliessend Wasser vermietet aber dafuer in traumhafter Lage mitten im Nirgendwo unter Affen und Krokodielen. Hier leben ca. 10 Leute (ich denke alle zwischen Mitte 20 und Mitte 30 und ein kleiner 1 jaehriger Zwerg), die das Camp unterhalten, fuer die Besucher Touren in den Dschungel veranstalten und ansonsten ziemlich laessig mit Gitarre auf der grossen gemuetlichen Verande chillen oder auf dem Dschungel Fussballplatz eine Runde kicken. Ich bin mit einer netten Gruppe unterwegs, einem schweiz/oesterreichischen Paar, einer Daenin und einer Englanderin.
Ich beziehe mit den beiden Maedels eine der 9 Huetten, bzw meine ueberdachte Matratze mit Moskotinetz und nach einem kurzen Briefing zum Leben im Dschungel und einem leckeren Abendessen mit allem moeglichen obskuren Gemuese geht es auf die erste naechtliche Dschungeltour. Wir treffen auf schlafende Eisvoegel, Nasenaffen und ein riesengrosses Krododil, dass sich wohl von uns in seiner gemuetlichen Schilfecke gestoert fuehlt und direkt neben unserem Boot in Wasser gleitet - wobei das “gleiten” ziemlich laut und heftig von Statten geht - Gaensehaut!
Krokodil direkt vor uns im Gras
Long-tail Mackaken
Auf den folgenen Dschungeltouren morgens um 6, nachmittags, wenn die Affen aktiv sind und Abends um 10 mit Boot und zu Fuss treffen wir weitere Affen - Longtail Mackaken, Gibbons und viele viele Nasenaffen, die in grossen Gruppen unterwegs sind und ganz schoen laute Geraeusche machen ( eine Art Grunzen), schillernde Eisvoegel, Hornbills und Nachts Taranteln, Vogelspinnen und einen ganz seltenen nachtaktiven Western Tarsi (so eine Art Koboldmaki, klein mit riesen Augen) von dem unser Guide Yan ganz begeistert ist. Nachmittags lernen wir ein bisschen was ueber giftige und essbare Pflanzen und lustige Pilze - uebrigens alles saure ist nicht giftig - und die grosse Nachmittagshitze verbringe ich wieder mal in einer Haengematte und schaue den Affen ueber mir den den Baeumen zu.


Hornbills, die heissen wohl auf deutsch Nasshorn Voegel sagt Google
Nasenaffe
Frosch - giftig ??
Eisvogel
Mein Bett
Das Leben hier ist wirklich wie im Dschungelcamp, nur essen gibts genug. Die Dusche besteht aus einem Eimer mit braunem Flusswasser, den man sich ueber den Kopf lehren kann (im Fluss baden ist wegen der Krokodiele wohl nicht so ratsam), die Toilettenspuelung funktioniert auch mit vorher aufgefuelltem Eimer, und wenn man nachts auf die Toilette muss dann kaempft man sich erstmal durch das Moskitonetz vorbei an ein paar Riesenfaltern, die ca. 20 - 30 cm gross sind, dann mit Headlamp durch den unheimlichen naechtlichen Dschungel, der eine ganz schoene Geraeuschkulisse bietet und auf Grund des Lichtkegels vor dem Gesicht fliegt einem so allerlei komischer Getier entgegen.
Zwei Naechte udn drei Tage verbringe ich im Camp, ueberlebe einen Angriff eines fiesen Blutegels nur knapp ;) und komme nach 1 Stunde Boot, Stunden Mini-Bus und weiteren 6 Stunden Ueberlandbus wieder wohlbehalten in Kota Kinabalu an und habe mich selten so ueber eine Dusche gefreut. Ach ja und der letzte Buis war voller Freaks: mein Sitznachbar hat es geschafft die komplette Fahrzeit (6 Stunden!) auf der Bustoilette zu verbringen, mein Sitznachbar in der Reihe gegenueber hat eine Sonnenbrille mit Karos in den Glaesern, die er die ganze Zeit nicht abzieht und der Mann vor mir faengt irgendwann an mit seinem Handy ziemlich anzuegliche Bilder an die Busdecke zu projizieren (wie mit einem kleinen Beamer) - total freakig!


Kinabatangan River









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