Mittwoch, 29. September 2010

Pura Vida in Costa Rica Part 2 – Samara, San José, La Fortuna & Tortuguero

Gemütszustand: Costa Rica hat eindeutig einen Platz in meinem Herz gewonnen – bin fast ein wenig traurig zu gehen, aber auch sehr gespannt auf Ecuador. Ansonsten alles super!
Highlight der Woche:
Schildkröten bei der Eiablage beobachten – der WAHNSINN!!

Down der Woche: nachdem ich mich an nächtliche Kakerlakenjagd gewöhnt habe eigentlich keins
Gepäckstück der Woche: mein neues Vogelbestimmungsbuch
Begegnungen der Woche:
Ti
na: Schweizerin, auch alleine unterwegs, hat mich die Tage in Samara beleitet
Markus und Susanne: ein Pärchen aus Hessen, jetzt kenne ich einen Schlangenzüchter, soviel gelacht wie an unseren gemeinsamen Abenden habe ich selten – und es gibt doch Haie im karibischen Meer (ich hab‘s nachgelessen ;) )
Nach einem Zwischenstopp in San José geht es ab an die Karibikküste nach Samara. Nach einer eher gemütlichen (wenn auch wieder langen) Busfahrt erwartet mich ein kleiner gemütlicher Ort. Zu Hochsaisonzeiten ist es hier wahrscheinlich sehr touristisch, aber wie fast überall ist der September ein sehr ruhiger Monat. Viele Cabinas und Restaurants hatten zu, aber mein Highlight Casa Valéria hatte zum Glück geöffnet. Hier hat man praktisch auf dem Strand übernachtet (geschätzte Entfernung vom Bett zum Strand 10 Meter - man hört nachts die Wellen;-)) und diese sind geschmückt mit sehr gemütlichen Hängematten, die zwischen Palmen haengen. Die Unterkunft gehört einer sehr lieben Familie, die abends ihren Familien Fernseher auf die gemeinsame Veranda gestellt hat und so habe ich 2 Abende sehr gemütlich mit einer Tico Familie vor dem Fernseher verbracht. Morgens um 7 ging‘s eine Runde joggen am Strand, dann gemütliches Frühstück mit Meerblick dann ab in die Hängematte, zwischendurch habe ich mein Talent im Surfen (Wellenreiten) auf die Probe gestellt – eher weniger mein Sport, aber ein Riesenspaß war‘s allemal.
Das Wetter an der Karibikküste war ziemlich regen- und gewitterlastig, und so bin ich nach einem Wahnsinnsgewitter Richtung Norden aufgebrochen.
 La Fortuna liegt 4 Busstunden nördlich von San Jose kurz vor der Grenze zu Nicaragua und ist hauptsächlich geprägt vom El Arenal. Einem der aktivsten Vulkane der Welt!
E
s ist ein unglaubliches Gefühl wenn man den großen Berg grollen hört und die Rauchschwaden beobachtet, die aus seinen Tiefen emporsteigen. Gleich in der ersten Nacht hatte ich das Glück um halb eins von einem Mini Lavaausbruch geweckt zu werden – ziemlich atemberaubend, leider war ich so aus meiner Tiefschlafphase gerissen, dass ich kein Foto gemacht habe. Nach diesem wundersamen Erlebnis habe den nächsten Tag mit Wasserfall (Catarata Rio Fortuna) und Vulkan-Wandern und Relaxen in den Baldi Thermen (heiße Vulkanquellen) verbracht.









Am nächsten Tag gings schon weiter mit einem Shuttle (Minibus und Boot) nach Tortuguero. Ein kleiner Ort nur per Boot und Miniflugzeug erreichbar auf einer Lagune im Westen Costa Ricas - ein sehr beliebter Nistplatz diverser Schildkrötenarten. Und das war auch der absolute Highlight meiner Zeit in Costa Rica. Nach einer 1,5 stündigen Bootsfahrt lande ich in Tortuguero – ein Ort mit 40 bunten Holzhäusern verbunden mit Sandstrassen (Autos gibt’s hier keine), 2 kleinen Supermärkten, ein paar Unterkünften, Restaurants und Touranbietern und einem Turtle Conservation Center. Hier herrscht wie in vielen Plätzen absolute Entspannung. Morgens wird früh aufgestanden (man trifft den halben Ort ab halb sechs beim Angeln am Strand). Die Mittagshitze verbringt man dann in Hängematte oder im Schaukelstuhl, nachmittags spielt die Dorfjugend eine Runde Fußball (viel mehr kann man hier auch nicht machen) und dann geht’s früh ins Bett. Barbara, eine Biologin aus Tübingen, lebt seit 20 Jahren hier und ist mit mir und einer kleinen Gruppe nachts an den Strand gezogen, um Schildkröten beim Eierlegen zu beobachten. Die grüne Meeresschildkröte und die Lederschildkröte kommen jedes Jahr zwischen Juli und Oktober hierher um ihre Eier am Strand abzulegen. Die grüne Meeresschildkröte ist sogar so treu, dass sie immer wieder an den Strand zurückkommt, an dem sie selbst geschlüpft ist. Die Schildkröten kommen nach Sonnenuntergang aus dem Wasser (der gesamte Strand ist daher auch ab 18 Uhr gesperrt, außer für geführte Touren), krabbeln bis ans obere Strandende und buddeln mit ihren Flossen durchaus beachtlich tiefe Löcher. Dann beginnt die Eiablage, in der die Schildkröte sich in einer solchen Trance befindet, dass sie ihre Umgebung nicht mehr wahrnimmt. Sie legt bis zu 100 Eier und buddelt das Loch wieder zu und macht sich auf zurück ins Meer.Und ich hatte die unglaubliche Ehre das alles beobachten zu können. Aus Schutzgründen ist alles streng überwacht, man darf erst auf den Strand wenn der Nationalparkwächter die Freigabe erteilt. Dann darf man aus sicherer Entfernung zusehen, wie sich der 1,20 Meter lange Koloss aus dem Wasser bewegt. Bei der Eiablage durfte ich direkt hinter der Schildi knien und aus nächster Nähe zuschauen, beim Zuschaufeln und Rückweg ins Meer muss man wieder einen Sicherheitsabstand einhalten, weil sie wieder aus ihrer Trance erwacht und so wenig wie möglich gestört werden soll. Das war definitiv eines der schönsten Erlebnisse ever! Auf ihre Art wahnsinnig schöne Tiere und so etwas aus der Nähe zu beobachten ist einfach unglaublich schön und aufregend (ich bekomm immer noch Gänsehaut wenn ich daran zurückdenke)! Aus guten Gründen ist Foto und Filmverbot, daher leider keine Bilder.



Wieder mal ein Nice-to-know: das Geschlecht der Schildkröte wird an Hand der Temperatur in der ersten Zeit nach der Eiablage bestimmt.
Den nächsten Tag verbringe ich mit einer gemütlichen Dschungel Kanufahrt mit Ernesto (wieder mal ein kompetenter und witziger Guide), Markus und Susanne. Um 5 Uhr geht’s los – ein wunderschöner Tag, uns begegnet ein Reiher, diverse Leguane (einer kann übers Wasser laufen und heisst daher Jesus Christ Basilisk), verschiedene Affen, ein Baby und ein Erwachsener Kaiman (direkt vor unserem Boot) und wieder unglaublich viele Vögel. Mittlerweile bin ich so begeistert, dass ich mir ein „Birds of Costa Rica“ Vogelbestimmungsbuch gekauft habe. Gemeinsam mit Markus, Susanne und Sabine lassen wir den Tag im Meer und beim lecker Fischessen auf der Terasse der Cabina Miss Miriam ausklingen. Nach einem gemütlichen Vormittag in Tortuguero geht’s mit Boot und Bus zurück nach San Jose. Rucksack packen und ab nach Ecuador!























Kleines Resume zu Costa Rica:
  • Hier wird schon zum Frühstück Reis mit Bohnen gegessen (neben Mittags und Abends und überhaupt)
  • In einem Gespräch wird ca. 2-3 Mal Pura Vida gesagt (Pures Leben) einfach so für Alles klar/Wie geht’s/Mach‘s gut… 
  • So freundliche und hilfsbereite Menschen wie hier habe ich selten getroffen – ich glaube die Mehrzahl der Ticos und Ticas glaubt an die Devise „Tue Gutes, dann wird dir auch Gutes Wiederfahren“
  • Es gibt KEIN Duschgel, nur Seife (mein Mini Dove hat zum Glück genau bis heute gehalten)
  • Spülmittel gibt in Plastikdosen
  • Die Hupfunktion des Autos/Bus/LKW/was auch immer eine Hupe hat wird zu allen denkbaren (und undenkbaren) Zwecken eingesetzt (meistens positiv)
  • Unglaublich aber wahr auf 8 Langstreckenbusfahrten fuhr der Bus jedes Mal 5-10 Minuten VOR der planmäßigen Abfahrt ab 
  • Costa Rica - ein wunderschönes Land; liebenswertes Land!



Dienstag, 14. September 2010

Pura Vida in Costa Rica - Part 1 Puerto Viejo & Corcovado


Gemütszustand:
sehr zufrieden und glücklich & noch ein bißchen müde und Muskelkater von 3 Tagen Wandern durch den Dschungel
Highlights der Woche:
Kuscheln mit Affenbabys im Centro de Rescate, die Begegnung mit einem schlafenden Tapir und vielen seine Dschungelfreunde an einem der sicherlich schönsten Plätze der Welt und natürlich die Sienna Station ein sehr wundersamer aber wahnsinnig schöner Ort mitten im Nirgendwo
Downs der Woche:
Nächtliche Kakerlakenjagd und Mäuse, die nachts Löcher in mein Zelt gefressen haben und mein Vesper für den nächsten Tag vernichteten
Gepaeckstueck der Woche:
Die schon boese beschimpften Trecking Sandalen wurden nach etwas Salzwasser und 17 km Sand-Walk zahm und werden offensichtlich meine Lieblingsreiseschuhe (wenn auch total unsexy) und fast auf gleicher Hoehe die hoellische schweren Bergschuhe - 30 km Sand und Dschungel Tour am Tag mit Salz und Sand zwischen den Zehen und keine einzige Blase - da lohnt sich das Schleppen!
Bekanntschaften:
Frederico, der schwule Hostelbesitzer aus Puerto Jimenez, witziger Kerl, der hoffentlich nicht merkt, dass ich die Hälfte seine Geschichten auf Spanisch nicht verstehe, der aber die bequemste Hängematte der Welt hat und ziemlich leckeren Kaffee kocht
Steven, der beste Dschungelführer der Welt, der Tropenvögel liebt, mich tatsächlich ein bißchen mit seiner Begeisterung angesteckt hat, mir ganz viel über den Regenwald und seine Bewohner beigebracht hat und die beste Gesellschaft war, um eine Stunde auf eine Wurzel sitzend zu warten bis eine Herde White-Lip Pekaris (eine Art Tropen Wildschweine) weiterzog, weil „if they have babys they sometimes attac people“
Merav & Tomer, zwei sehr liebenswerte Menschen aus Israel, die von 2 Pumas gejagt wurden und auf dem Rückweg aus dem Corcovado National Park etwas Gesellschaft benötigten und wir dann einen sehr netten Abend verbrachten

Puerto Viejo
Nach 15 Stunden Flug und einer kleinen Runde Kaffe mit Bruno in San Jose geht’s weiter mit dem Bus an die Karibikkueste. Es ist angenehm warm und Costa Rica und ich können glaube ich ganz gut miteinander. Irgendwie ist alles hier sehr angenehm und unkompliziert und die Menschen sind (auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht so scheint) sehr freundlich und hilfsbereit.
Wenn man den Traum vom kleinen karibischen Dorf am Meer träumt dann kommt man wahrscheinlich sehr nah an das heran, was mich hier in Puerto Viejo erwartet. Kurz vor der Grenze zu Panama liegt dieses kleine ehemalige Fischerdorf, das heute bevölkert wird von hängengebliebenen Hippies und in der Hochsaison wahrscheinlich von ziemlich vielen Touristen. Die sind aber weitergezogen und so versinkt der kleine Ort in eine Art Schlaf und alles dümpelt ganz langsam vor sich hin. Uhren scheint es hier keine zu geben, alle scheinen in den Chill Modus geschalten zu haben und in den Strassen riecht es bereits morgens um 8 nach Marihuana. 
Strand bei Manzanillo - Baccardi Feeling!

Morgens im Pan Pay bei einem frisch gepressten Orangensaft und einem Croissant den Einheimischen beim Start in den Tag zuzusehen, mit dem Fahrrad die Strände der Umgebung zu erkunden, lecker Pescado ala Lidia zu schlemmen und abends in der Hängematte vor meiner Cabina dem Riesen-Iguana (große grüne Echse), der neben mir wohnt, beim Abendessen zu beobachten – so lässt es sich tatsächlich sehr gut aushalten.
Heute stand schnorcheln und wandern im Cahuita National Park auf dem Programm. Und der Traum der Tierbeobachtungen begann. Obwohl das Wasser etwas trüb war hatte ich eine etwas aufregende Begegnung mit einem Rochen und viele sehr schöne Eindrücke einer bunten Unterwasserwelt im größten Korallenriff Costa Ricas. Auf der anschließenden Wanderung durch den Cahuita National Park begegneten mir ein Waschbär, viele Nasenbären, eine kleine grüne Schlange, Totenkopfäffchen, Faultiere, viele verschiedene Echsen und eine gelbe (ziemlich giftige) Viper – und das alles mit einem spanisch sprachigen Guide (Dschungel Vokabular ist doch schwieriger als ich dachte).

Eine schöne Geschichte: ein Spanier und eine Italienerin lernen sich im Urlaub in Puerto Viejo kennen, verlieben sich und gründen zusammen das Jaguar Centro de Rescate 3 km von Purto Viejo in Richtung Manzanillo um verletzte Tiere aufzunehmen und aufzupeppeln und wieder in die Natur zu entlassen. Man kann eine Führung durch das Zentrum machen und vorallem der Besuch der Affen ist ein absolutes Highlight, weil die total auf Haare und alles was man grabschen kann stehen und zudem ein ziemlich hohes Kuschel Potential besitzen. 
Der kleine Kerl heisst tatsaechlich Brad Pitt
Nach 4 Tagen Karibiktraum ist es Zeit weiterzuziehen und ich mache mich auf zur Peninsula de Osa im Südwesten und zwar mit einem kleinen Propellerflugzeug mit 17 Sitzplätzen und einer atemberaubenden Sicht vorallem bei Start und Landung


Puerto Jimenez – Corcovado National Park
Puerto Jimenez ist ein staubiges kleines Netz im Südwesten Costa Ricas. Noch heute wird hier Gold geschürft und irgendwie herrscht eine Atmosphäre wie in einem Wildwest Städtchen. Ich habe eine schöne Unterkunft beim schwulen Frederico (das erzählt zumindestens der Dorfklatsch) gefunden, der sich sehr bemüht um mich kümmert und mir ohne Punkt und Komma irgendwelche Stories erzählt (ich versteh leider nur etwa die Hälfte und versuche an den richtigen Stellen Si und No zu sagen und im Wechsel begeistert und verwundert zu schauen… witziges Experiment). Der Ort selbst ist auf der einen Seite sehr idyllisch mit einem schönen kleinen Hafen und einem netten Zentrum, in dem Papageien in den Bäumen sitzen und die Umgebung unterhalten und Schulkinder die Parade für den Unabhängigkeitstag am 15. September üben. Auf der anderen Seite ist die Hauptstrasse gesäumt von zwielichten Spelunken, in denen die Goldgräber (die gibt es hier tatsächlich noch) ihren Verdienst versaufen.
Morgens um 5:30 Uhr geht es los erst mit dem Collectivo (einer Art LKW-Taxi mit Holzbänken auf der Ladefläche) nach Carate und es stellt sich die Frage wie kann man für 20 km 3 Stunden Fahrzeit benötigen. Das liess sich ziemlich schnell beantworten, es muss nur genügend Schlaglöcher (ja fast schon Krater) und zu überquerende Flüsse geben – Wahnsinn was so ein Truck so schaffen kann. In Carate angekommen geht’s los auf einen 3 Tages-Dschungel-Trek durch den Corcovado National Park. Steven, mein Guide ist ein netter junger Tico, der ziemlich gut englisch spricht und mich über unendliche einsame schwarze Strände gesäumt von Palmenwäldern zum Parkeingang (Leona Station) führt und dann hinein in das tiefe Dickicht des Regenwaldes. Das hier ist wohl tatsächlich einer der schönsten Plätze der Erde. Man hört nichts außer den Geräuschen des Dschungels und wir wandern durch eine seltsam unwirkliche Welt durch tiefes Gestrüpp und über endlose Strände mit einer wilden Brandung. Unterwegs begegnen uns unzählige Vögel (Adler, Falken und viele Tropenvögel, deren Namen sich zu merken ein Ding der Unmöglichkeit war). Steven weiß alles über Vögel und irgendwie sind diese kleinen Urwaldbewohner in den wildesten Farben wirklich etwas sehr Beeindruckendes. Meine persönlichen Highlights sind allerdings die vielen Begegnungen mit Pizottes (Nasenbären), und den unterschiedlichsten Affenarten (Spider Monkeys, Brüllaffen, Weißkopfaffen, Totenkopfäffchen) einem Nasenbär, der vor einem Bienenschwarm flüchtet.
Nach einer sehr anstrengenden Wanderung erreichen wir nachmittags die Sienna Station. Im Nebel des Waldes auf einer Lichtung steht diese Station, ein Mekka für Naturfans und verrückte Vogelbeobachter. Man übernachtet in Zelten auf einer Plattform, kocht in einer kleinen Kochnische auf einem Gaskocher Päckchensuppe und sitzt abends auf der Terrasse und lauscht den Geräuschen der Nacht, die hier oben einen unglaublichen Zauber haben. Zwischendrin zieht man die Gummistiefel an und geht auf nächtliche Erkundungstour, um die bekannten bunten Tropenfrösche zu finden. Und Glückspilz der ich war haben wir auch einige gefunden. Seltsame kleine Gestalten, klein, glitschig und in den krassesten Farben und zum Teil hochgiftig.
Meine Zeltnachbarn waren leider etwas fahrlässig mit ihrem Gepäck und haben ihre Rucksäcke mit Essbarem und Müll zwischen unseren Zelten stehen lassen, was einen nächtlichen Angriff von Mäusen oder Ratten nach sich zog, die doch tatsächlich ein Loch in meine Zeltwand gefressen haben und mein Vesper für den nächsten Tag vernichtet haben. Zum Glück wurde ich dann doch ganz gut von meinen Miterkundern versorgt. Zumindest hat mein Rucksack überlegt – der meines Zeltnachbarn war mit Löchern übersät.
Nach dieser etwas aufregenden Nacht ging‘s morgens um 6 los auf Tierbeobachtungstour. Unzählige Affen und Nasenbären kreuzten unseren Weg. Eine Herde White Lip Pekaris (die fand Steven fast so gut wie Vögel), die uns eine Stunde auf einer Wurzel verharren ließen, bis sie weiterzogen, weil sie mit Nachwuchs wohl Menschen angreifen können –und es gibt tatsächlich angenehmeres als von einer Herde wilder Wildschweine durch den Dschungel gejagt zu werden, also wurde gewartet. Einen Tapir (die sind übrigens riesig) haben wir aus 2 Metern Entfernung beim Schlafen beobachtet und eine kleine Schildkröte gerettet, die den Fluß nicht mehr gefunden hat. Am Flußufer wohnen Krokodile, die man aus sicherer Entfernung beim sonnen beobachten konnte. Und abends kommen Haie (Bull Sharks) die Flussmündung herauf, auf der Suche nach Essbarem. Man sieht zwar nur die Spitzen der Flossen – aber trotzdem sehr aufregend. Und natürlich unglaublich viele Vögel. Den Nachmittag verbringe ich mit Steven und Nito (ein weiterer Vogelbeobachter) mit einem Teleskop auf der traumhaften Terrasse der Sienna Station und bekomme Unterricht in Vogelbestimmung.
Wusstet ihr, dass Faultiere einen unglaublich großen Magen haben. Sie essen und verdauen 15 Tage lang (der Magen ist übrigens auf der Rückseite des Körpers) und kommen dann nach ewig langer Zeit auf den Boden um wieder Platz im Magen zu schaffen.
Eine weitere Nacht im Zelt und schließlich der wieder etwas bescherliche Rückweg von der Sienna Station aber die traumhafte Umgebung und weitere spannende Begegnungen mit kleinen 2 und 4 Beinern entschädigen alle Mühen.
Crocodile Joyce
Nach einer weiteren Fahrt auf unwegsamen Strassen zurück nach Puerto Jimenez heisst es erstmal Abschied nehmen. Mit meinen zwei Wanderbegleitern Merav und Tomer aus Israel und Juan Carlos (Dschungelführer der beiden) wurde abends noch echt costa ricanisch gegrillt und dann ab ins Bett um die müden Muskeln zu erholen. Morgen ist ein Erholungstag in der Hängematte vor Frederico‘s Hostel und dann geht’s weiter wahrscheinlich Richtung Westen an die Küste – mal schauen wo mich die Reisewinde so hintragen.