Samstag, 4. Dezember 2010

Bolivien – von La Paz über den Huyana Potosi in die Salar Uyuni


Highlight der Woche: Eisklettern auf einem Gletscher und 2 Tage mit dem Jeep durch die Salzwüste düsen – manchmal ist reisen verrückt
Down der Woche: umkehren auf knapp 5.400 Meters wegen fieser Übelkeit - Höhe ist manchmal echt kein Spaß
Gepäckstück der Woche: diese Woche mein Schlafsack (naja der von Mama ;) ) ich glaube ohne den hätte ich die kalten Wüstennächte nicht überstanden
Begegnungen der Woche: die süße bolivianische Familie, die mich auf meinem Trip durch die Salzwüste begleitet hat (Oma Regina , Mama Nicoletta und der 8-jährige Louis)


La Paz ist groß, hoch gelegen und eine durchaus sehr sympathische Stadt. Mit meinen schweizer Reisebuddies beziehe ich ein nettes Hostal mitten im Zentrum und verbringe ein paar schöne Tage in der höchsten Hauptstadt der Welt (obwohl irgendwie ist das in Bolivien nicht ganz klar, ob Sucre oder La Paz die Hauptstadt ist). Mit einem roten Doppeldecker Turibus erkunden wir die Altstadt, den reichen Süden und das Valle de la Luna, ein nahegelegenes Tal mit wilden Steinformationen, essen lecker Sushi, und bummeln durch die vielen kleinen Läden der Stadt (hat schon mal jemand 15 Fake Northfaceläden in einer Strasse gesehen?). Mittlerweile bin ich mit 4 Schweizern unterwegs und mein schweizerdeutsch wird immer besser ;).



Sushi Essen in La Paz



Das Stromsystem von La Paz

Zebras passen auf Fussgänger auf

Mitten im Zentrum - eine Eselmama mit Baby

Jördis und ihre Schweizer
Weil ja nur Stadt auch langweilig ist, wagen wir uns auf Downhill Mountainbikes auf die Deathroad. Eine mittlerweile stillgelegte Strasse durch die Berge nahe La Paz, die sich von 4.700 bis auf 1.200 Meter hinabschlängelt. Der erste Teil geht über eine geteerte Strasse durch die rauhe Welt der Anden Gipfel, die schließlich in Nebelwald und Holperweg übergehen. Rechts geht es steil den Fels hinauf und hin und wieder geht’s durch Wasserfälle, links geht es 350 Meter in die Tiefe…
Wir düsen mit den Rädern 3 Stunden die Berge hinab und haben einen Riesenspass. Schließlich erreichen wir bei tropischen Temperaturen unser Ziel und lassen den Tag mit einem Sprung in den Pool ausklingen.





Der Huyana Potosi
Die nächste Herausforderung wartet – der Huyana Potosi - 6.088 Meter hoch thront er majestätisch über La Paz. Eine wunderschöne Aussicht begleitet uns den Berg hinauf bis ins Basislager. Hier verbringen wir die erste Nacht in einem für ein Berglager ganz gemütlichen Matratzenlager. Nachmittags geht’s auf den nahegelegenen Gletscher zum Eisklettern – ein Riesenspaß mit Steigeisen und Pickeln über Eis und Schnee.












Am nächsten Morgen geht’s weiter 2 Stunden ins Höhenlager. Eigentlich kein Problem allerdings mit großem , vollbepackten Rucksack (ca. 20 kg) sehr beschwerlich… aber letztendlich schaffen wir auch das und die große Herausforderung wartet ja noch. Hier auf 5.133 Metern fällt atmen schon sehr schwer und essen auch und ich halte mich mit viel Coca-Tee am Leben. Nachts um 24 Uhr werden wir geweckt um 1 Uhr geht’s los voll gerüstet auf den Gletscher.


Schon beim aufwachen habe ich mich nicht so fit gefühlt und nach 2 Stunden auf dem Eis geht es mir immer schlechter und ich entscheide umzukehren – diesmal hat die Höhe gewonnen. Die drei Jungs aus unsere Gruppe erreichen den Gipfel und wir beiden Mädels ruhen uns noch ein bißchen im warmen Schlafsack aus und um die Mittagszeit machen wir uns auf den Abstieg und den Rückweg nach La Paz. Nachts geht es für mich direkt mit dem Nachtbus weiter in die Salar de Uyuni.

Nach einer weiteren Fahrt durch die Nacht kann ich direkt morgens nach Ankunft auf eine Tour durch die Wüste und dann weiter nach Chile. Mit dem Jeep geht es stundenlang über endlose weite weiße Flächen der Salzwüste. Vorbei an Felsinseln mit Riesenkakteen und Lagunen, die in allen vorstellbaren Farben in der heißen Wüstensonne schillern und Unmengen an Flamingos beherbergen. Die erste Nacht verbringen wir in einem Salzhotel. Hier sind Wände, der Boden und alle Möbel (sogar die Betten) aus Salz. Mit meiner Tour reist auch eine sehr liebenswerte bolivianische Familie (Oma, Mama und er 8-jährige Louis). Mit den dreien verbringe ich sehr nette Abende – die Oma Regina erklärt mir, wie man am besten Quinoa zubereitet und Louis erzählt ein bißchen von seiner Schule und was er sonst so den ganzen Tag erlebt.

Nach dem Besuch eines Geysirfeldes und einem Bad in heißen Quellen bringt mich der Jeep an den nächstgelegenen chilenischen Grenzposten und von hier aus geht es weiter nach San Pedro de Atacama in Chile.


Salz in der Salzwüste








Mein Bett im Salzhotel und meine Bettnachbarin :)




















die Grenze zu Chile





3 Kommentare:

  1. Ach Süße.. Es ist soooo schön zu sehen, wie du mehr und mehr deinen Traum verwirklichst! Ich bin echt ein bissel neidisch auf die tollen Erfahrungen.. Und die Bilder mal wieder - der Hammer!! Downhill wäre übrigens auch meine Disziplin - fahre lieber ab (im Gegensatz zu Simon) ;-)

    Ich drück dich fest, meine Liebe!!
    Küssi Anja*

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  2. "Salz in der Salzwüste" - der Kommenatar erinnert schon stark an Rolfos Aussie-Blog.
    Fernweh olé und einen schönen, lieben Gruß an Dich, Joyce!

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  3. immer wieder schön einen neuen Blog zu lesen und Deine Reise zu verfolgen. Dein anschaulicher Schreibstil schafft es jedes mal auf Neue mich eine Runde Fernweh verspüren zu lassen.

    Viele liebe Grüße aus dem eisigen Schwabenland!

    Andy

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