Mittwoch, 24. November 2010

Peru Part IV – Colca Canyon & der Titicacasee


Highlight der Woche: den Flug von zahlreichen Kondoren zu beobachten
Down der Woche: Kategorie wiederbelebt – furchtbar kalte Nachtbusfahrt und eine sehr schlecht organisierte Tour
Gepäckstück der Woche: neuer Wollpullover No. 3 oder die 5 paar Wollsocken …. (Shoppingwahn;))







Nächster Stopp Arequipa - Peru’s zweitgrösste Stadt im Süden des Landes. Nach einer durchfrorenen Nacht im Bus von Cusco nach Arequipa verbringe ich einen Tag mit Organisieren und mal wieder in einer Hängematte, um am nächsten Tag wieder mit vollen Kräften die Stadt (schön,mit vielen weißen Kolonialbauten) und vorallem das Monasterio Santa Catalina zu besichtigen. Das Kloster ist eine kleine Stadt in der Stadt mit ganz besonderem Charme. Man wandelt durch blau, weiß oder orange getünchte Mauern und träumt sich in die ganz andere Welt der Nonnen (heute leben hier noch etwa 30 Schwestern), die an diesem wunderschönen Ort ihren Gebeten nachgehen. Im Hintergrund thront Arequipa‘s Hausberg der Misti.
Am nächsten Tag geht es auf zur nächsten Bergaktion: eine Tour durch den Colca Canyon. Nach 5 Stunden Busfahrt über 4.800 Meter vorbei an Alpakaherden und durch nette kleine Bergdörfchen kommen wir in Cabanaconde an. Einem etwas verstaubten aber netten Nest am Rande des Colca Canyons – einem der tiefsten Canyons der Welt. Unser Guide heisst Pablo, ist offensichtlich an Männern interessiert ;) und spricht die ganze Zeit französisch (obwohl wir ihn mehrmals darauf hingewiesen haben, dass wir Spanisch bevorzugen – immerhin seine Muttersprache). Am ersten Tag geht es 3 Stunden den Canyon hinab bis nach San Juan de Chuppo, einem Mini Dorf im Canyon. Hier übernachten wir in einer sehr einfachen aber netten Herberge und am nächsten Tag geht es weiter.
Zuerst durch weitere kleine Dörfer – wir dürfen sogar eine Schulklasse besuchen - und schließlich nach Sangallen einer Oase in den Tiefen des Canyons, wo ein Pool umgeben von Palmen und Blumen auf uns warten. Nach einer ausgiebigen Pause am und im Pool und einem leckeren Mittagessen geht es an den Aufstieg – wieder 3 Stunden den Canyon hinauf, in der prallen Mittagsonne ein ziemlich anstrengendes Unterfangen und wir sind alle froh als wir das Ziel erreichen.





Sehr nette Menschen, die im Colca Canyon leben

Und die kleinen netten Kerlchen werden hier gegessen :(


 Bis dahin war alles wunderschön -  aber an diesem Abend stellt sich heraus, dass der nächste Tag (Transport, Zeitplanung, etc.) überhaupt nicht organisiert ist und definitiv nicht das, was wir erwartet haben.
  • Um 6 Uhr aufstehen um zu Transportmöglichkeit No. 1 einem Baustellenfahrzeug zu laufen und dort 15 Min zu warten bis der Guide (nach einem kleinen Hinweis von unserer Seite) feststellt, dass Samstag kein Baustellentransport fährt.
  • Dann schnell zu Transportmöglichkeit No. 2 einem in ein Collectivo (Sammeltaxi) umfunktionierten Viehtransporter zu hetzen, auf dem die Passagiere schon auf dem Rand sitzen und nach vergeblichen Kletterversuchen festzustellen – es hat wirklich keinen Platz.
  • Nach ersten Beschwerden schließlich in Transportmöglichkeit No.3 zu landen einem Mini-Schulbus, ich sitze auf 2 Kochtöpfen mit überriechendem Inhalt, Nicole auf dem Gepäck der Schüler und Bernie steht – eigentlich wäre das eine sehr witzige Aktion, wenn man nicht Geld für einen Guide und organisierten Transport bezahlt hätte.
Busfahrt auf Kochtöpfen
Nach 40 (anstatt angekündigter 15) Minuten auf den Kochtöpfen kommen wir am Cruz del Kondor an. Einem Aussichtpunkt an dem fast täglich Kondoren direkt über den Köpfen der Besucher kreisen. Wir haben Glück und sehen viele der riesengroßen, majestätischen Vögel, die direkt vor und über uns ihre Kreise ziehen.





    Kondor
    ...und nochmal...
    ...
    ... Wahnsinn!
Nach diesen schönen Momenten geht das Transportchaos weiter. Die Nase Pablo hat natürlich nichts organisiert und wir sitzen weitere 2 Stunden da und warten auf einen Bus, der dann so überfüllt ist, dass wir eingezwängt zwischen unglaublich vielen anderen Menschen stehen müssen.

Nach einem kurzen Besuch in den heißen Quellen und einem schnellen Mittagessen geht es zurück nach Arequipa. Alles in allem ein sehr schöner Trip aber doch etwas von der absolut schlechten Organisation und dem am Schluss echt nervigen Pablo überschattet – aber heute können wir schon drüber lachen.

Titicacasee
Über Nacht geht es weiter an den Titicacasee, dem höchsten navigierbaren See der Welt. Erste Station ist in Puno, einer eher unspektakulären Stadt aber dem Touri Highlight, den Uros Floating Islands. Ein Teil der Bevölkerung lebt auf schwimmenden Inseln im See, die aus großen Schilfrohren gebaut sind und mit Pfählen im Seegrund verankert werden. Wenn auch sehr touristisch („Komm ich zeig dir mein Haus – hier leben 4 Personen, hier ist mein Bett… - und jetzt Souvenirs kaufen!“), doch durchaus interessant zu sehen, wie die Familien auf den Inseln leben und arbeiten.

Uros Inseln





Direkt nach dem Besuch der Inseln geht es weiter über die bolivianische Grenze nach Copacabana. Ein nettes kleines Städtchen auf der bolivianischen Seite des Titicacasees, obwohl von Restaurants und Hostals dominiert ein netter Ort. Ich habe ein Zimmer mit Seeblick und genieße einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem See mit Fischerbooten, die im rotgefärbten Wasser dümpeln.


Isla del Sol
Am nächsten Tag besuchen wir die Isla del Sol. Der Geburtsstätte der Inkakultur mit dem langsamsten Boot der Welt tuckern wir 2 Stunden in den Norden der Insel. Von dort wandern wir durch eine wunderschöne Landschaft aus weiß-rötlichem Sandstein, dunkelgrünen Bäumen und türkis bis dunkelblauem Wasser vorbei an den Ruinen der ersten und einstmals wichtigsten Inkatempel in den Süden der Insel und nehmen das Schneckenboot zurück nach Copacabana. 







 Am Nächsten Tag geht es weiter nach La Paz – Bolivien erkunden!

5 Kommentare:

  1. Na.. Pablo scheint ja ein richtiger Held zu sein ;-)
    Übrigens - kalt haben wir es jetzt auch..

    Schöne Fotos, Süße.. Ich denk an dich!!
    Küsse

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  2. Wie schmeckt denn Meerschweinchen?

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  3. Meine Liebe, vermiss dich heute sehr. Also, pass bloß auf dich auf in Bolivien! ;-) Dicker Schmatz, Vreni

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  4. Mädels, ich vermiss euch auch sehr und schick euch eine ganz dicke Umarmung!

    @ Rolfo: schmeckt nicht so überragend, ein bißchen wie Hase und mit ziemlich fettiger Haut ... so mittel ;)

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  5. Tolle Bilder, Jördis!

    In Stuttgart hatten wir gestern zum ersten Mal Schnee:-( aber zum Glück kein Meerschweinchen in der DAI-Kantine :-)

    Sende viele liebe Grüße, lass es Dir gut gehen!

    Christine

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