Mittwoch, 15. Dezember 2010

Rapa Nui - bezaubernde Osterinseln

Highlight der Woche: ALLES und jeder Moment- diese Insel ist einfach so wunderschön
Down der Woche: Muskelkater und der Hintern tut mir weh – 10 Stunden Fahhradfahren sind einfach zuviel und Hügel sind schlimmer als Berge
Gepäckstück der Woche: meine neue Sonnebrille – endlich habe ich eine gefunden und sie heisst "Call me later" ;)
Begegnungen der Woche: Katherine aus Texas eine tolle Reisebegleitung auf Fahrrad, Pferd und mit Gesichtsbemalung beim heißesten Mann der Insel– so glad I have met you, had an amazing time and a lot of fun – take care!

Flughafen Santiago de Chile Dienstagmorgen 7 Uhr: Eine Caramel Latte und vergebliche Versuche das Flughafen Wifi zu überlisten. Und einmal mehr dieses schöne Kribbeln, dass sich einstellt, wenn das nächste aufregende Ziel wartet- dieses Mal die Osterinseln und ich freu mich schon auf die großen Jungs aus Stein mit den spitzen Nasen. So westlich Chile auch sein mag im Vergleich zu seinen Nachbarn im Norden, das Chaos am Flughafen ist schlimmer als in Quito oder Lima (wo eigentlich alles ganz geordnet zu ging). Da muss man 3 Stunden vorher da sein und selbst einchecken und dann kann man noch nicht mal sein Gepäck abgeben sondern muss mit Rucksack zum frühstücken gehen – da hätt ich auch noch eine Runde länger schlafen können.

5 Stunden Flug aber es gibt Entertainmentsysteme am Platz und Eat, Pray, Love – juhuuu! Ich treffe Katherine aus Texas wieder, die schon im selben Bus von San Pedro nach Santiago war und wir stellen fest, dass wir auch im selben Hostel wohnen und wieder einmal habe ich eine tolle Reisepartnerin gefunden.

Rapa Nui begrüßt uns mit Sonne, einem strahlend blauen Himmel, einer Band und Blumenhalsketten. Wir wohnen in Hütten inmittem eines idyllischen, tropischen Garten zwischen Bananenstauden, Papaya- und Maracujapflanzen.





Hanga Roa liegt definitiv an No. 1 meiner besuchten Städte - naja eigentlich ist es nur ein Dorf, aber das einzige der Insel. Zwischen schroffen Klippen, weißem Sandstrand, tiefblauem Meer und sanften grünen Hügeln herrscht hier absolut relaxte Inselatmosphäre. Es wird gesurft, gefischt, ein Mahina Osterinsel Bierchen getrunken und man hat das Gefühl, dass hier jeder sein Leben in vollen Zügen genießt – und über all das wachen die großen Moai aus Stein.

Katherine und ich mieten uns Montainbikes und durchqueren die Insel, um die schönen Strände von Anakena und Ovahe zu erkunden und die vielen Moais, die überall auf der Insel zu finden sind, zu besuchen. Ein wunderschöner Tag mit viel Sonne und einer angenehmen Brise und wir genießen die tollen Landschaften, die geheimnisvollen Blicke der Moais und einen Sprung ins erfrischend kühle Wasser – und eine Riesen-Empanada mit Tunfisch und Käse (sehr lecker).

  




















15 + 1 Moais
 

Zurück geht es über die Küstenstrasse – neben uns brechen die Wellen an den Klippen, die Abendsonne taucht die ganze Insel in herrliches Licht und wir radeln in den Sonnenuntergang – das kann man schwer in Worte fassen, wie schön das war!

Am nächsten Tag wird gewandert – nachdem wir uns mit dem Taxi in die Inselmitte fahren lassen – nach 10 Stunden auf dem Fahrrad am Tag zuvor kann keine von uns beiden mehr im Sattel sitzen. Wir besteigen den höchsten Berg der Insel – immerhin 500 Meter ;-) vorbei an halbwilden Pferdeherden über sanfte grüne Hügel. Oben erwartet und eine 360 Grad Sicht auf den Pazifik.











Um alle Transportmöglichkeiten der Insel auszuprobieren, geht es am nächsten Tag mit dem Jeep zu einer Farm in die Inselmitte und von dort aus weiter zu Pferd nach Rano Raku – einer der wichtigsten archäologischen Stätten der Insel. Hier wurden die Moais aus den Felsen aus Vulkangestein gehauen.








damit wurden sie gemacht die Moais

Ein wunderschöner Kratersee und viele Moais, in allen Stadien ihrer Erstellung (noch halb im Stein – zum härten auf der Wiese liegend, oder fertig über das weite Tal und den dahinterliegenden Ozean wachend) machen diesen Ort außergewöhnlich schön und besonders. Die Jungs aus Stein entstanden aus einem Ahnenkult heraus. Jeder König ließ eine Abbild von sich aus Stein erschaffen. Dieses wurde dann nach seinem Tod als Gott verehrt. Es gibt Kurzohr und Langohr Moais, der größte ist 21 Meter noch, und tatsächlich auch eine Frau.

Nach über 10 Jahren besteige ich mal wieder ein Pferd und erstaunlicherweise funktioniert das noch ganz gut, ich bringe es sogar zum traben und galoppieren (für ca. 1 Minute). Gemütlich trotten wir durch die schöne Landschaft vorbei an halbwilden Pferde und Rinderherden durch Vulkanfelslandschaften und grüne Hügel nach Rano Raku und zurück. Danach gibt es noch ein paar Einblicke in typisches Bauernleben hier auf Rapa Nui. Es werden Hummerkäfige gebaut und das Dach repariert. Wir essen zusammen mit der Familie zu Mittag und kehren dann nach Hanga Roa zurück. 
Mein Pferd hatte definitiv den irren Blick!

Man beachte das T-Shirt - Katherine ist Wahlkampfmanagerin für die Demokreten in Texas - Harter Job!


Ich schwinge mich ein letztes Mal aufs Fahrrad und quäle mich den nachgelegenen Vulkan Rano Kau hinauf. Hier liegt an einem weiteren magisch schönen Kratersee Orongo das Vogelmanndorf. Nach der Ankunft der ersten Engländer auf der Insel im 17. Jahrhundert wurde der Ahnenkult durch einen Glauben an eine Art Vogelgott ersetzt, dessen heilige Stätte – oder zumindest die Reste davon man heute hier noch besichtigen kann – umgeben von schwarzen Klippen und einem wunderschönen Kratersee, der mit einer Art Moos bewachsen ist.




Abends haben wir einen Tisch bei Cena und Show – Abendessen begleitet von ziemlich leicht bekleideten Jungs und Mädels bei traditionellen Rapa Nui Musik & Tänzen. Ich sag euch, das sind begeisterte Künstler, wenn man sich als Mann die Oberschenkel komplett mit Kriegsbemalung tätowieren lässt, dann lebt man für seine Kunst! Witzig und nett die Jungs und Katherine und ich verbringen einen sehr witzigen Abend mit Kriegsbemalung.

Am nächsten Tag heisst es auch schon wieder Abschied nehmen - ich könnt noch so viel länger hier bleiben und das schöne, leichte Inselleben genießen !
Chicas mit Kriegsbemalung

Osterinselbier bei Vollmond gebraut - sehr lecker

Wir haben es uns gutgehen lassen

Hotest Man of the Island




Rapa Nui Fischtheke ;)












2 Kommentare:

  1. Sehr schöner Reisebericht. Ich kann eure Erlebnisse gut nach vollziehen da ich selber im Februar dort war und sicherlich ein weiteres mal dort hinreisen werde. Meinen Reisebericht findet Ihr unter http://www.osterinsel-freunde.de

    Viele Grüße
    Moritz

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