Sonntag, 10. Oktober 2010

Ecuador Part 2 – in Ecuadors Höhen und tiefem Eis

Gemütszustand: da bin ich doch tatsächlich ein bißchen stolz auf mich und meine neuen Bergerfahrungen
Highlight der Woche: durch eine eisige Nacht mit Steigeisen, Seil und Taschenlampe den Cotopaxi erklimmen, immer der aufgehenden Sonne entgegen – atemberaubend schön und spannend
Begegnungen der Woche: Rieke, Philip, Martina, Dario, Carolin, Mat und Alex : Sehr liebe Menschen an einem schönen Ort, der der Inbegriff der Gemütlichkeit ist – Secret Garden CotopaxiJosé und Marco: die uns sicher auf den Cotopaxi und zurück gebracht haben (vorallem José ist der geborene Motivator und ein begnadeter Salsatänzer ;)
U
li, Jerun, Martin I + II, Marianna und Jimmy - tolle Bergbuddys
Gepäckstück der Woche: eindeutig meine neue türkisene Wollmütze (auf ungefähr jedem zweiten Foto zu sehen)

Erstes Bergtraining und mein Geburtstagsgeschenk – eine Besteigung des Rucu Pinchincha (Quitos Hausberg 4.680 Meter hoch). Samstag morgens geht es los, nachdem wir abends nach allem Trubel doch noch ein Geburstagsbierchen in Quitos Ausgehviertel La Mariscal getrunken haben. Uli und ich fahren mit dem Teleferico (Quitos High-End-Seilbahn) auf 4.100 Meter und los geht’s. Ein toller Ausblick auf den Cotopaxi (höchster aktiver Vulkan der Welt mit 5.897 Metern) und auf Quito begleitet uns den Berg hinauf. Hier oben ist die Luft ganz schön dünn und Atmen fühlt sich endlos schwer an. Aber nach 2,5 Stunden erreichen wir den Gipfel und werden von einer tollen Aussicht und einem lecker Bergvesper belohnt. Abends falle ich müde aber zufrieden ins Bett – die nächsten Bergabenteuer können kommen.










Und das tun sie auch – am Sonntag geht’s los Richtung Cotopaxi Nationalpark. Da wir auf Grund der aktuellen Unruhen lieber auf Überlandbusse verzichten haben wir uns einen privaten Taxitransport organisiert, der uns ins Secret Garden Hostel im Cotopaxi Nationalpark bringt. Ein Ort, der die Bezeichnung gemütlich mehr als verdient hat. Fern ab jeglicher Zivilisation stehen ein paar rote Steinhäuschen, mit ein paar Betten für Gäste, einem Wohnzimmer mit Kamin und Sofas, einem Jacuzzi mit Wahnsinnsaussicht, sehr gesundem Essen (die grüne Suppe kam bei den Jungs weniger gut an), einem Schwein namens Getrud, ein paar Lamas, vielen Hunden und einer tollen Crew. Wieder einmal habe ich das Gefühl Zeit spielt absolut keine Rolle. Hier wird einfach nur das Leben genossen. Alle sind unglaublich nett und teilen abends am Feuer ihre Geschichten.
Wir erkunden gemeinsam mit Rieke und Philip aus Hamburg einen Wasserfall und besteigen den Vulkan Pasachoa (4.200 Meter). Am Gipfel belohnt uns Mat (kanadischer Volontär im Secret Garden) mit lecker Sandwiches, heißem Tee und Bananenkuchen.














Gertrud



Nach 3 Tagen im Secret Garden geht es los zur Besteigung des Cotopaxis. Morgens werden Uli und ich von einem Fahrer abgeholt. Mit dem Jeep geht es durch den Nationalpark in die Paja Blanca. Hier stehen zwei kleine Holzhäuschen, die zur Übernachtung dienen, ein uriges Bergrestaurant und ein Minimuseum. Wir treffen auf unsere Bergbuddys und auf José und Marco unsere Bergführer und machen uns nachmittags auf den Weg zum Ruminahui (4.700 Meter) – zu einer kleinen Übungstour.



Jose & Marco




Wieder eine sehr schöne Wanderung zwar begrüßt uns am Gipfel ein Hagelsturm aber die wahnsinnig schönen Aussicht auf die umliegende Bergwelt entschädigt alle Mühen. Abends stärken wir uns mit einer leckeren Bergforelle und gehen früh schlafen. Am nächsten Morgen wird gepackt, gefrühstückt und los geht es zum großen Bergabenteuer. Mit Jeep und dann vollbepackt zu Fuß pilgern wir zum Refugio P. Jose de Reina einer gemütlichen Berghütte auf 4.800 Metern. Hier wird übernachtet – in einem 40 Mann Schlafsaal.
Voll ausgerüstet mit Steigeisen, Eispickel und 5 Schichten Kleidung geht’s nachmittags auf den Gletscher zum Üben. Wir klettern und balancieren und haben viel zu lachen. Um 18 Uhr geht es nach einem leckeren Hüttenabendessen ins Bett, da uns der Wecker um Mitternacht bereits wieder aus den Träumen reißt. Mit meiner Crew José und Jimmy aus Australien machen wir uns gegen 1 Uhr morgens auf, den großen Riesen zu bezwingen. Wie in Trance bewegen wir uns im Licht der Taschenlampen durch die Nacht den Berg hinauf.



Nach 2 Stunden erreichen wir den Gletscher und gehen von hier aus mit Steigeisen und Seil weiter der aufgehenden Sonne entgegen. Alles ist atemberaubend schön, sehr anstrengend aber ich werde sehr gut motiviert. Auf 5.700 Metern müssen wir kurz vor 6 Uhr dann leider umkehren (wir konnten den Gipfel schon sehen) da auf Grund von Neuschnee, Lawinengefahr und aufziehendem Sturm die Erklimmung des Gipfels zu gefährlich ist. Wir kehren also um und der Sturm holt uns ein.

Ein ziemlich aufregender Rückweg am Seil gesichert über Gletscherspalten erwartet uns und ich werde fast weggepustet. Aber schließlich erreichen wir sicher das Refugio. Auch ohne Gipfel ein unglaublich schönes Abenteuer!












1 Kommentar:

  1. Oh mein Gott, klingt das nach Muskelkater ... wenn ich dran denke, dass ich schon nach einem Tag Neffen hin- und hertragen schier schlapp mache ;-) Und dann auch noch nachts ... Respekt! Sieht echt beeindruckend aus und klingt hammer ... auch wenn ich viiel öfter die türkisene Mütze erwartet hätte! *g* Dicken Knutscher!

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